Am 8. Juli hat das NO-TAV-Camp angefagen, welches dieses Jahr in Venaus stattfindet. Venaus hat bereits vorher ein wichtige Rolle im Widerstand der NO-TAV-Bewegung gespielt.
Dieses Jahr gibt es ein vielfaeltiges Programm:
Es gibt Workshops, Wanderungen durch die Berge, Sport, Musik und Diskussionen, in denen u.a. ökonomische und politische Entscheidungen des Staates thematisiert und kritisiert werden.
All das findet auch vermehrt in Solidarität und Bezug zu anderen Bewegungen in Europa statt, die gegen jegliche Form von Ausbeutung kämpfen.
In der Nacht von Freitag auf Samstag (19.-20.Juli) machten sich 300 Personen (Bullenangabe) von Giaglione (einem 650-Seelen-Dorf im Val Susa) auf den Weg in Richtung Baustelle. Dies wurde vorher wie üblich vorher angekündigt.
Der Marsch zielte ab auf einen strategisch wichtigen Ort, der mehr einer Militärbasis gleicht. Tatsächich sind auf der Baustelle rund-um-die-Uhr bewaffnete Bullen, die das Gelände bewachen.
Als der Marsch die Baustelle erreichte gabt es eine Überraschung: Eine grosse Gruppe Bullen befand sich ausserhalb des Zaunes im Wald. Es verging kein Moment, um die Situation begreifen zu können, den die Bullen griffen sofort mit Tränengas und Knüppeln an.
Dieser Angriff fand unter den Augen von zwei Staatsanwälten statt, die sich auf der Baustelle aufhielten.
Fazit der ganzen Sache:
9 Ingewahrsamnahmen + 63 Verletzte
Am nächsten Tag waren nur noch 7 Personen inhaftiert. Bei den zwei Personen, die freigelassenen wurden, wurde von Ärzt_innen krasse Verletzungen festgestellt.
Eine der Freigelassenen, die einzige festgenommene Frau, berichtete, wie sie im Gewahrsam von den Bullen sexuell misshandelt wurde.
Am 23. Juli wurde über die Festgenommenen bestätigt:
-6 von ihnen stehen nun unter Hausarrest
-eine Person darf Milano (Mailand) nicht verlassen
Der Kämpf geht weiter! Il campeggio non si arresta!
Darunter steht ein Foto der Baustelle. Blau sind die Bullenwagen.