„Hände weg vom Lavendel!“ war der ironische Schrei, mit dem die PolizistInnen und die JournalistInnen am 27. Juli an den Barrikaden der Freien Republik Maddalena willkommen geheißen wurden. Die Tatsache, dass sich die NO-TAV-Bewegung immer um die Lavandel-Wiesen gekümmert hat, während sie der Staat mit seinen arroganten Stiefeln zertrampelte, ist ein kleines Zeichen gewesen, eine Wasserscheide. „Lavendel!“ ähnelt einen Kampfschrei, einen etwas seltsamen, auf alle Fälle einem, der sich weit weg von den triumphalen Slogans bewegt.„Lavendel“ sind auch Notizen einer Reise, die von verschiedenen GenossInnen geschrieben wurden, welche sich auf den Wegen zwischen den „Presidi“ und den Wäldern des Susa-Tals kennen lernten. Einige kannten sich schon vorher gut, andere weniger und andere gar nicht. „Lavendel“ ist dennoch nicht das Organ einer politischen Gruppe, sondern der Ausdruck eines Bedürfnisses das während des NO-TAV-Kampfes geboren und geteilt wurde. Ein Bedürfnis das im CS-Gas entstand. Es ist die Feindschaft gegen die Hochgeschwindigkeit, aber auch gegen die Welt die uns jene aufzwingt, dies niederzuschreiben. AufrührerInnen? Sicherlich, genauso wie das mit offenen Augen Geträumte von einem Leben ohne Festungen oder Geldschränke. Frei und wild wie der Lavendel.
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